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Bewusster leben anstatt verzichten

Warum wird immer von Verzicht und verzichten geredet, wenn es darum geht klimafreundlicher und nachhaltiger zu leben? Gestern wieder in der Talk Show von Anne Will. Heute in der Zeitung. Verzichten klingt nach Opfer bringen, man muss sich erst überwinden, es hat was Darbendes, Spartanisches. Es ist einfach negativ. Aber so ist oft die Denke, auch häufig bei Journalisten und Politikern zu beobachten. Müssen wir wirklich verzichten, wenn wir umweltbewusst leben? Nein, nein, nein. Wir müssen nur den Blickwinkel verändern: Wo leben wir über unsere Verhältnisse? Brauchen wir wirklich das neueste Handy und jede Saison allerlei topmodische Fummel, die in jeder Beziehung billig sind – d. h. auch billig hergestellt – sodass wir sie nach einem Jahr wegschmeißen müssen. Das ist Resourcenverschwendung. Wenn wir uns bei jedem Kauf fragen, ob wir das wirklich brauchen, dann fällt es leichter, es nicht zu kaufen und wir können uns auf die Schulter klopfen. Aber das ist in meinen Augen kein Verzicht, sondern es gibt uns ein gutes Gefühl, nämlich: Ich hab widerstanden, ich hab mit meiner Entscheidung dazu beigetragen, die Umwelt zu schonen. Darum geht es – nicht die Peitsche, sondern die Möhre, die vor der Nase baumelt, wird den Esel antreiben. 

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